Mehr Bildungsgerechtigkeit für Kinder beruflich Reisender in Europa

Mehr Bildungsgerechtigkeit für Kinder beruflich Reisender in Europa

Europäisches Bildungsnetzwerk ENTE im Gespräch mit EU-Kommissarin Mariya Gabriel

Seit über 15 Jahren setzt sich das Europäische Bildungsnetzwerk ENTE (European Network for Traveller Education) für die Verbesserung der Bildungschancen von Kindern beruflich Reisender in Europa ein. Durch den kontinuierlichen Austausch mit Bildungsexperten sowie Vertretern von Verbänden, Institutionen und Politik verfügt ENTE heute über ein breites Netzwerk und wichtige Kontakte zu Entscheidungsträgern – bis hin zur EU-Kommission, der neben dem Rat und dem Parlament dritten wichtigen Kraft in der Europäischen Union.

Über die Bildungssituation von Kindern aus Schausteller-, Circus- und Schiffahrtsfamilien diskutierten ENTE-Vertreter am 23. November 2020 mit Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation, Bildung, Kultur und Jugend. An dem Online-Meeting nahmen für ENTE Präsident Bernhard van Welzenes, Vizepräsidentin Annette Schwer und Nina Crommelin, Beisitzerin für den Bereich „Internationale Beziehungen“ und stellvertretende ESU-Generalsekretärin teil.

Durch Gespräche, die ENTE im Vorfeld mit dem Mitarbeiterstab der Kommissarin geführt hatte, war Mariya Gabriel über die aktuellen Themen, Probleme und Forderungen bereits bestens informiert worden. Wie das europäische Bildungsnetzwerk ist auch die EU-Kommissarin der Ansicht, dass Schritte unternommen werden müssen, um die Bildungschancen für die Kinder strukturell zu verbessern. Nur so könne eine gute pädagogische Erziehung erreicht werden. Die Eurokommissarin sicherte zu, in ihren regelmäßigen Gesprächen mit den Ministern der verschiedenen EU-Staaten, die Bildungssituation der Kinder beruflich reisender Eltern zu thematisieren.

Die Innovationen im Bereich des Online-Lernens und die derzeitige Aufmerksamkeit für diesen Bildungsbereich in den verschiedenen europäischen Mitgliedstaaten könnten einen Impuls für die weitere Entwicklung der Bildungschancen für Kinder beruflich Reisender geben. Es wurde vereinbart, dass das Kommissariat von Mariya Gabriel eng mit ENTE zusammenarbeiten wird, um das Ziel der Bildungsgleichheit für die Kinder zu erreichen.

Die Eurokommissarin empfahl ENTE, über das Programm eTwinning der EU eine eigene Gruppe für den Bereich „Traveller Education“ zu errichten. Auch gebe es die Möglichkeit, über die European Parents Association und das Programm School Education Gateway aktiv zu werden. Das zuständige Büro der Kommission werde ENTE dabei unterstützen.

Einig waren sich die Gesprächspartner im Online-Meeting, dass der Informations- und Meinungsaustausch zwischen den EU-Parlamentariern und den Verbänden weiter ausgebaut werden müsse; nur so könnten die Interessen der Kinder und Jugendlichen europaweit langfristig wirksam vertreten werden.

Weitere Informationen: www.ente.education, facebook.com/ente.education/

Quelle: Der Komet, 10.01.2021